Heute habe ich das Gerät geliefert bekommen. Gleich nach dem Öffnen der hochwertigen Verpackung lud ich den Akku des kleinen "Verstärkers". Nach gut zwei Stunden war dieser geladen. Also nutzte ich den ersten Moment zur Erprobung des Teil. Meine Ehefrau diente mir als Versuchsperson. Diese musste sich mit mir unterhalten, während ich die Außenüberblendung am kleinen Zusatzgerät bediente.
Bei Bose las ich nach, dass man zu Anfang die unterschiedlichen mitgelieferten Hörmuscheln (S, M und L) durchprobieren sollte. Das tat ich. Ich besaß vor diesem Kopfhörer schon einen Sony-Inear-Hörer. An diesem hatte ich mittlere Exemplare. Also startete ich mit der vormontierten M-Größe. Ich probierte alle Stecker aus und landete schließlich bei der größten Ausführung. Niemals hätte ich gedacht, dass ich so große Ohröffnungen hätte.
Schon beim Einsetzen der Hörer wurde meine Umgebung etwas leiser. Nachdem ich die Umgebungsunterdrückung aktivierte hörte ich meine Sonne nicht mehr. Ihre Lippen bewegten sich, einen Ton hörte ich kaum. Und das bei leiser laufenden Musik. Der Ton war zu diesem Zeitpunkt deutlich gedämpft. Von lauter Musik unter Kopfhörern halte ich nichts. Das macht die Ohren kaputt und zerstört das Hörempfinden deutlich.
Das Erstaunlichste jedoch war, dass ich sie glasklar durch die Musik hören konnte, wenn ich den kleinen blauen Regler auf Null stellte. Dann konnte ich sie verstehen und hatte im Hintergrund die weiterlaufende Musik. Ein kleines Wunder und wirklich toll, da man nicht immer die Hörer aus dem Innenohr popeln muss, wenn einer was will.
Was nun den Klang angeht, so muss ich neidlos anerkennen, dass er einfach stark ist. Die Bässe sind klar, Mitten und Höhen sind einfach wo sie hingehören. Gerade höre ich das erste Album der Band Colosseum THOSE WHO ARE ABOUT TO DIE SALUTE YOU. Jeder der das Album kennt weiß von seinen tollen. Passagen. Bass, Drums, Gitarre, Orgel und die fantastischen Bläserparts sind unwahrscheinlich präsent. Breit und klar hört man sie in einer brillanten Klarheit. So etwas kenne ich ansonsten nur vom Muschelkopfhörer. Auch beim leisen Betrieb hört man das volle Portfolio der Instrumente. Die Gesangsspur ist plastisch und jederzeit im Hörfeld vertreten. James Leitherlands Stimme hört sich fantastisch an. Gerade die vollen und munteren Schläge der Basstrommeln von Jon Hiseman verlieren sich nicht im Geräuschebrei wie bei vielen anderen Geräten.
Diese Klarheit der abgebildeten Soundfläche verleiht dem Gerät eine tolle Dynamik. Überall wird man man von jeder Menge Druck begleitet. Er ist ausgewogen und überfordert den Hörer nicht. Es ergibt sich ein echt tolles, breites und lebendiges Musikerlebnis. Fein abgewogen schmeichelt sich der Kopfhörer ins Ohr.
Leider verliert das Gerät ein wenig den Zauber schaltet man den kleinen Verstärker aus, oder verliert der Akku an Lebenslust. Der Ton wird etwas leiser und flacher. Man nimmt die Umwelt wieder besser wahr. So verliert sich auch ein wenig der starke Raumklang. Die Soundbreite und die klaren Töne bleiben erhalten.
Noch ein paar Worte zur Umweltunterdrückung. Mir fehlt der Vergleich zu anderen gleichartigen Geräten. Klar beim leisen hören hört man in den absolut stillen Momenten zwischen den Titeln schon mal leicht ein Vogelgezwitscher. Das liegt bisweilen ganz sicher an der Elektronik. Anfallende längerfrequente Tonfolgen verschwinden jedoch. Ich saß gerade vor dem TV und im Hintergrund liefen Nachrichten. Mit der Einschaltung des Verstärkers hörte ich den bis dato sprechenden Mann nicht mehr. Das fand ich erstaunlich, bedenkt man doch wie klein das Gerät im Grunde ist.
Ganz sicher ist das Teil kein billiges Utensil. Es hat einen stolzen Preis und nicht jeder ist bereit diese doch eher hohe Summe zu investieren. Ich finde jedoch der Klang und die funktionierende Umweltunterdrückung rechtfertigen den stolzen Preis. Ich werde das Teil länger noch testen und vielleicht mal wieder was dazu verfassen.
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